Yoga und Ernährung
Yoga und Ernährung gehören zusammen. Die yogische Ernährung verfolgt drei Ziele: Ein gesunder Körper, ein klarer Geist und ein gutes Karma. Grundregeln der yogischen Ernährung finden sich in den wichtigsten Yoga-Texte, z. B. dem Yoga Sutra von Patanjali. Die Yoga-Ernährungslehre unterteilt Essen je nach seiner Wirkung auf den Körper in 3 Gruppen ein. Es werden Lebensmittel bevorzugt, die den Blutzuckerspiegel auf einem ausgeglichenen Pegel halten und den Körper und Geist optimal mit Nährstoffen versorgen. Sie sollten leicht zu verdauen sein und fair und gewaltfrei produziert worden sein. Damit die Verdauung und der Organismus nicht unnötig belastet werden, setzen echte Yogis auf eine vegetarische, basische und fettarme Ernährung.
Eine yogische Faustregel lautet, seinen Magen zur Hälfte mit Nahrung zu füllen, zu einem Viertel mit Wasser, und ein Viertel leer zu lassen. So beugst Du Trägheit und Schwere vor, die oft nach dem Essen verspürt wird. Wenn das Essen keine Belastung für den Körper ist, dann funktioniert die Verdauung optimal. Isst Du sehr schnell, kaust nicht gründlich und schaust evtl. gleichzeitig fern? Als Grundregel gilt: Wenn Du nach dem Essen Bauchschmerzen, Völlegefühl, Blähungen und sonstige Verdauungsschwierigkeiten hast, solltest Du dich intensiv mit deinen Essgewohnheiten beschäftigen.
Die drei Gunas: Tamas, Rajas und Sattva
In der yogischen Lehre hat alles auf der Welt eine der drei folgenden Eigenschaften (Gunas):
Sattva = Reinheit, Leichtigkeit
Tamas = Trägheit
Rajas = Aktivität, Unruhe
Yogis sollten solche Lebensmittel bevorzugen, die sattvig sind. Lebensmittel, die als tamasig und rajasig eingestuft werden, sollten vermieden werden. Tamas ist alles, was schwer und träge macht. Rajas dagegen aktiviert stark und verbreitet Unruhe.
Tamasige Nahrung
Diese Lebensmittel haben keine Vitalkraft mehr. Sie machen den Verstand träge und entziehen dem Körper Energie. Auch zu viel essen gilt als tamasig, denn es macht faul und träge. Folgende Lebensmittel gehören u.a. in diese Kategorie:
– Unreife, verkochte, tiefgekühlte und wieder-aufgewärmte Lebensmittel (da wenig Nahrungsstoffe)
– Fleisch, Fisch, Fertigprodukte (da Lebensmittelzusatz-, Konservierungs-, und Aromastoffe)
– Knoblauch und Pilze (da schwer verdaubar)
– Alkohol, Tabak und Drogen
Rajasige Nahrung
Unter rajasige Nahrung fällt alles, was deinen Körper und Geist unruhig, nervös und unkontrollierbar macht sowie dich emotional aufwühlt. Auf Nahrung, die Aktivität fördert und den Blutzucker schnell in die Höhe treibt, sollten Yogis verzichten. Auch zu hastiges Essen und ungenügendes Kauen gilt als rajasig, denn es macht den Körper unruhig. In diese Kategorie gehören u.a. folgende Lebensmittel:
– Kaffee, schwarzer Tee und Alkohol
– raffinierter Zucker
– weißes Mehl und andere Kohlenhydrate
– Zwiebeln
– übermäßig gewürztes Essen
Sattvige Ernährung
Die nährstoffreichen, energie-spendenden Lebensmittel sollten den Hauptanteil im Speiseplan von Yogis einnehmen. Dazu gehören:
– Kartoffeln
– Vollkornprodukte
– Salate, Gemüse, Obst
– Soja und Tofu
– Kuhmilchprodukte
– Nüsse
– Hülsenfrüchte
– Wasser und Kräutertees
Yogische Ernährungsprinzipien
Die yogische Ernährung rät zu diesen Ernährungsprinzipien:
– Frische Lebensmittel in Bio-Qualität
– Regionale und lokale Nahrungsmittel
– Nährstoffreiche und naturbelassene Nahrung
– Rohkost (enthält mehr Prana = Lebensenergie, als Gekochtes)
Es gilt viel zu trinken, bis zu 3 Liter, vorzugsweise Wasser und Kräutertees. Das Essen soll
langsam und entspannt zu sich genommen werden und dabei gut gekaut werden. Idealerweise wird einmal in der Woche gefastet. Somit werden die Ziele, die mit dem klassischen Yoga erreicht werden wollen, optimal unterstützt.
Niyama Saucha
Saucha beschreibt das Prinzip der innerlichen wie äußerlichen Reinheit. Es unterstützt einen klaren Geist und ein gutes Karma. Dabei spielt die Ernährung spielt eine essenzielle Rolle. Die Lebensenergie soll neben den körperlichen und geistigen Übungen auch durch eine ausgewogene Ernährung gefördert werden. Eine vegetarische Ernährung ist ein Schritt Richtung Saucha, denn die Vermeidung von Fleisch und Fisch, wo sich Antibiotika, Stresshormone und Umweltgifte anreichern, gehört dazu.
Die Produktion und Verarbeitung der Zutaten sollte ebenfalls gewaltfrei ablaufen.
Das Prinzip Aparigraha
Aparigraha fordert, nicht gierig sein und niemanden auszunutzen. Aparigraha hält dich auch dazu an, alles in Maßen zu konsumieren. Dies stärkt die Disziplin, beugt Verdauungsschwierigkeiten vor und schützt dauerhaft vor Übergewicht.
Gesunde Ernährung auf der Finca California
Das Essen in den gängigen Urlaubshotels ist sehr oft minderwertig – sowohl was den Geschmack als auch die Nährstoffe angeht. Da die typischen Buffets, auf denen Essen stundenlang warmgehalten wird, eher eine Massenabfertigung der Gäste ist, steht hier eine ausgewogene Ernährung nicht im Vordergrund steht. Daher suchen viele gesundheitsbewusste Urlauber nach besseren, schmackhaften Alternativen.
Auf der Finca California steht die gesunde, frische Bio-Nahrung im Vordergrund. Viele Elemente der yogischen Ernährung werden berücksichtigt. Wir beschränken unser Angebot nicht ausschließlich auf sattvige Lebensmitteln, auch wenn diese den Hauptteil des Angebots bilden. Bei uns sind alle Menschen willkommen, auch wenn sie sich z.B. nicht vegetarisch ernähren. Wir bauen wir eigenes Gemüse und Obst an. Die übrigen Lebensmittel beziehen wir von ökologischen Fincas der Region und von Bauernmärkten. Im Kühlschrank und auf dem Speiseplan findest Du nährstoffreiche und lokale Lebensmittel. Im Gegensatz zu den Hotels wird das Essen frisch zubereitet und serviert.